Unterwegs auf den Exumas Richtung Norden
Nach mehreren Tagen in Staniel Cay, wo wir bekannte Yachties wiedergesehen haben und Neue kennengelernt haben, segeln wir gemeinsam mit Matthias weiter nach Norden Richtung Hawksbill Cay um den Nationalpark mit seinen eindrücklichen Höhlen und seichten Gewässern mit dem Dinghi zu erkunden. Bei Ebbe angekommen, fanden wir für die Skua nur schwer einen Ankerplatz, der nicht 3 sm vom Land entfernt war, also entschieden wir etwas weiter nach Norden zu fahren um es dort zu versuchen. Wind und Strömung machen es nicht leicht einen geschützten Ort zu finden. Doch wir hatten Glück und warfen den Anker an einem äusserst traumhaft, idyllischen Plätzchen, wo wir mit zwei Conch-Fischerbooten ganz alleine waren. Zwischen zwei kleinen Inseln, die nur von Iguanas bewohnt sind, geniessen wir die Ruhe und das glasklare Wasser (ohne Haie…..). Die Strömung ist ziemlich stark, sodass schwimmen eine Herausforderung ist. Mit dem Dinghi fahren wir zu den weissen Sandstränden, doch die Iguanas „schiessen“ aus allen Ecken und rennen auf uns zu. Sie werden leider von den Touristen in der Hochsaison gefüttert, daher können sie ziemlich agressiv sein, wenn sie kein Futter erhalten.
Nach zwei Tagen rund um die kleinen Inseln segeln wir weiter mit Vorwind über die Yellow Bank nach Nassau. Das Wasser ist seicht, teilweise nur 1m unter dem Kiel und immer wieder grosse schwarze Flecken im türkisblauen Wasser. Diese Korallenköpfe sollte man umfahren, ansonsten rumpelt es unten am Kiel …..!
Durch Sichtnavigation sind sie aber gut zu erkennen und es bleibt auch genug Platz um sie zu umfahren.
Nach 36 sm erreichen wir Nassau. Eine äusserst lebendige Stadt, wo sich superreiche und arme Leute den Platz teilen müssen. Eindrücklich ist die Aufteilung…. Die nördlich gelegene Paradise Island ist durch zwei hohe Brücken mit Nassau verbunden. Auf der nördlichen Insel leben vorwiegend die Superreichen in ihren Villen mit vorgelagertem Park und den grossen Motorbooten. In Nassau selber, eher die ärmeren Menschen in ihren einfachen Häusern. Wir ankern im Kanal zwischen den beiden Inseln, auch wenn der grosse Verkehr etwas unangenehme Wellen bringt ist es spannend dem regen Treiben auf dem Wasser zuzusehen. Als wir uns einen etwas ruhigeren Platz suchen wollen, geht unsere Anker-Wintsch nicht mehr. So ein Mist…..! Dies ist so ziemlich das Wichtigste Instrument neben dem Motor natürlich, um sich hier in der Karibik frei zu bewegen!! Wir räumen die Schlafkabine aus und legen den Motor und die Anschlüsse frei, um zu sehen wo der Defekt ist. Martin erkennt sofort, dass es am Relais liegen muss, also wird alles ausgebaut und zerlegt….und dies bei 35°C in der Kabine!!!! Das Relais ist verbrannt…..bei einem Gerät, das wir vor 3 Monaten neu einbauen liessen!! Ärgerlich…nun suchen wir seit Tagen nach einem Relais für 12V und 120 Amp, doch nichts ist zu finden. Man glaubt es nicht. Hier in Nassau stehen und fahren so viele Boote, die alle eine Anker-Wintsch haben und es gibt keine Ersatzteile? Unvorstellbar aber wahr. Mit Matthias Hilfe nehmen wir den Anker hoch, fahren unter der Brücke durch und ankern auf der Westseite des Kanals, wo es einiges ruhiger ist. Die Männer fahren mit dem Dinghi zurück und holen den Katamaran von Matthias und Martin segelt das erste Mal einen Kat.
Durch eine Schwachwind Phase (5-10kt) sitzen wir sowieso hier fest, also können wir auch noch bis Montag warten um noch einmal auf die Suche nach einem Relais zu gehen.
Danach geht es weiter Richtung Abacos oder Berry Island.
Nun ist es Anfang Juni und wir sollten uns langsam Richtung Florida bewegen können wegen der Hurrikan Saison, doch zur Zeit ist es nicht möglich, also heisst es wieder einmal warten!!
Bis bald mal wieder
Eure Skua`s