tagebuch karibik 26.1. - 22.2.2018:
26.1.: reto holt mich und martin in watt ab. air france paris CDG, weiter per shuttle nach orly. air caraibes A350, class madras. leckeres essen, tolles entertainment. 390 personen fliegen mit, wahnsinn, der flieger wirkt nicht sehr gross. warten auf gepäck in FdF. es bierli und ein krähender güggel am check-in. per ATR42 air antilles nach st.lucia, 15 minuten flug, mein persönlicher rekord. essen beim inder in der marina und drink beim partyschiff. noch nie eine derartige massierung an fettleibigen menschen gesehen wie hier. 9 out of 10, unglaublich, aber sie scheint das nicht zu stören... etwas aufräumen auf dem schiff und ab in die hejja. es ist doch schon 4h MEZ.
27.1.: im trockendock. mücken in der kabine, wow, schlechter schlaf. 07h aufstehen und nach einem kaffee gleich aktiv. wetterschutz weg, segel raus, segel aufziehen (grossegel, fock, genua). mittagessen beim italiener, teuer. einkauf im supermarket. weitere arbeiten an bord. martin diskutiert die blisters am bug. ein paar gin tonics zuviel und spontan was gekocht. ich komme allmählich in der karibik an. gegen 22h ins bett.
28.1.: im trockendock. mückenspray benutzt und beinahe perfekter schlaf. das gesicht wird dennoch mit stichen heimgesucht. es geht zum golfen mit milton. 12 sonntags-flight-jungs. ein paar bierchen und was zu futtern mit der ganzen clique am strand, witzig.
29.1.: im trockendock. diverse kleinere arbeiten am boot, abwasser, ais, streichen. einwasserung am abend, ein spektakel, noch schnell ein paar kleckser farbe am kiel. platz C29 in der rodney bay. abends italienisch essen, ein paar gin tonics auf dem boot und ab ins bett. die erste nacht auf wasser.
30.1.: erste nacht im wasser, keine moskitos. schiffsputzete und einkaufen. leckeres essen im lokalen kaffee. früh zu bett.
31.1.: abfahrt mit fock in die marigot bay. die see etwas unruhig und auch der wind bläst heftig. ich rieche diesel bis ins cockpit. martin prüft in der kabine lässt die bilgenpumpe laufen, eine grosse sauerei und gestank. wir kriegen eine boje, ec $ 80 für die nacht. abendessen im chateau mygo, prima sonnenuntergang. leckeres bierchen und drinks. per ruder-beiboot zurück zur skua.
1.2.: ausschlafen in der bucht von marigot. schon bald die 38 seemeilen überfahrt von st lucia nach martinique/fort de france. windstärke 4, tolles segeln. 7 stunden fahrt, und dieselgestank!! die tank verschlusse noch immer nicht dicht. vor anker die erste 4-stündige putzaktion mit schwamm und schaum. 2230h ins bett, versuche auf deck zu schlafen, geht leider nicht, meine feine nase reagiert sensibel auf jeden kleinen dieseltropfen.
2.2.: es stinkt noch immer. wir beschliessen in die marina les trois ilets/pointe-du-bout zu gehen und ein plätzchen für die skua zu finden. es passt zwischen parachut-boot und anglerboot. ab in den supermarkt, meister proper her und an die schwämme! mit wasser per schauch und bilgenpumpe wird die ganze diesel-sauce in den hafen gelassen. es bildet sich etwas schaum und ein kleiner ölteppich. niemand scheints zu sehen. ein verdientes bierchen an deck, jan trifft gegen 18h ein. abendessen in la marine, die skua liegt ganze 10m vor ort.
3.2.: es regnet am morgen, und die wäscherei hat am samstag geschlossen, wir bleiben somit noch einen tag im hafen. motor prüfen und entscheid per fähre nach fort de france zu fahren. welch zufall, carneval umzug und ausgelassene stimmung. wir bleiben bis 21h und fahren per fähre im regen zurück.
4.2.: noch in pointe-du-bout, verlassen den hafen gegen 10h nach saint pierre, ein stadtrundgang, am zentralen platz wurden 1848 sklaven aus ihrer gefangenschaft entlassen. apéro und essen an bord, das erste mal. auch guter schlaf gegen 2230h. jeder hat sein schlaf- und schnarchplätzchen...
5.2.: gegen 0730h gehts ohne frühstück in die see, richtung dominica. stürmisch, wolken ziehen auf, 5-6 bft wind, regen und eine menge wellen. wir werden nass, aber die schauklerei gefällt mir! nach rund 2 std wird es ruhiger. ein helikopter der küstenwache überprüft unsere position. nach 57 seemeilen und 9 std erreichen wir die prince rupert bay in dominica. ein bojenservice (eddison) weist uns ein. ein bierchen und schwumm im sauberen wasser. einfaches poulet und bierchen an land. es hat gedauert, die küche scheint nicht auf 3 gäste eingerichtet zu sein.
6.2.: weiterfahrt nach les saintes. toller wind und 24 meilen in rund 4 stunden. das wetter spielt kapriolen. wir segeln anfänglich im 4-er konvoi, die schweden ziehen davon. kein bojenplatz verfügbar, wir müssen zur insel iletes de capirat raus. lange dingiefahrt ans land, wir werden nass, macht aber spass. ein paar bierchen mit meersicht, einkaufen und tolles abendessen im restaurant bisous, dreigänger für faire €25. lustige und nicht ganz ungefährliche dingiefahrt zurück zum boot, in der schweiz würden wir zum ausnüchtern in die zelle kommen... nachts um 2h werde ich durch lichtkegel und warnhupe geweckt, kanadische nachbarn. unser anker hält nicht, das boot drifted ab. kanadier wird unruhig und sucht neuen platz, wir werden von ihm höflich ‚son of a bitch’ genannt. hektik aber nach rund 1std und verlängertem anker wieder bettruhe.
7.2.: ausschlafen, ausgiebiges frühstück. jan und ich sind der meinung ca 100m abgedriftet zu sein, martin sieht das etwas lockerer... der anker lässt sich nicht einholen. wir versuchen den hafenservice zu erreichen, wenig antwort. ca 15h fährt jan und ich per dingie ins dorf, unterdessen hat martin den taucher organisieren können. wir kaufen ein und trinken ein bierchen an land. das dingie schafft es mit ach und krach zum wieder abgetriebenen boot. der anker lässt sich mit winde doch lösen, wir suchen uns einen neuen ankerplatz nahe der bucht. jan und ich kochen, es gibt auch ‚bescheidenen‘ wein. tolle aussicht auf 4 grosse passagiersegler. 22h gehts in die heja. wir planen früh loszufahren.
8.2.: 7h ankerplatz verlassen und boje nahe hafen gefunden. der ankermotor muss geflickt werden. wir marschieren auf das fort. tolles museum und brillante aussicht. wir essen am bootssteg, sehr lecker. die esserei an land geht ans portemonnaie, die karibik ist nicht billig, die qualität meiner meinung eher durchschnittlich.
9.2.: auf nach guadeloupe/le gosier. der plan über die insel marie galante zu fahren ist nicht nötig, der wind passt für eine direkte anfahrt. toller wind, jan ist der tages skipper. kommen schon gegen 15h an und nehmen ein erfrischendes bad. per dingie ans land und per 20min fussmarsch ins restaurant ‚new ti paris‘, jazzabend und tolles essen. 2230h zurück im boot. ein gelungener abend.
10.2.: vor anker in le gosier, ab nach marie galante. die entscheidung, ‚wir segeln zurück nach guadeloupe!‘. einlaufen marina, wir kriegen einen platz am mechaniker steg, es wurde gehämmert und geschliffen. 17.25h einchecken in der capitanerie. jan lädt zu 1000 meilen-mahl in der sea berry ein. lobster und muscheln, sehr lecker, die stimmung ist gut.
11.2.: marina pointe-à-pitre. ausschlafen, martin konnte einen platz in der hauptmarina organisieren, sehr schön. die ankerwinde muss repariert/ersetzt werden. carneval in der stadt. wir gehen zu fuss da keine busse fahren. umzug, etwas regen, musik, viele zuschauer. snacks chez momo, seine frau scheint definitiv die chefin im küchenwagen zu sein, momo ist nicht zu beneiden... walk nach hause. 9.5km tagesstrecke auf dem iphone tracker. bierchen in der marina.
12.2.: ausschlafen, abreisetag von jan. martin marschiert 3 mal in die werkstatt. wer keinen kopf hat hat füsse 😜. moules et frites zum mittagessen. roquefort, créole und marinière. taxisuche für jan. wir fahren gemeinsam zum flughafen. mietauto abholen, renault twingo, jööö, so herzig...
13.2.: route de la traversée, dschungelwalk und botanischer/zoologischer garten. bien fait la france! in deshaise eine vesperpause, sainte rose und zurück in die marina. die handwerker haben gute arbeit geleistet, ankerwinde ersetzt. wein und bierchen am hafen im les ignorants, abendessen im le plaisancier. 22h auf dem boot.
14.2.: frühe tagwache, die handwerker kommen nochmal aufs boot. es geht per auto auf der westinsel zur distillerie rhum longueteau et karukera. mittagessen im restaurant la dame jeanne, coq au vin, lecker! schöne fahrt um die westinsel. es fallen all die alten autowracks am strassenrand auf, keine augenweide.
15.2.: nach dem obligaten müsli gehts mit viel wind gen‘ dominica. gleich zu beginn ein funkruf eines grossfrachters, ‚skua from ...‘, wir nehmen unsere genua runter (kein wenden möglich wie bei der fock) und drehen aus der fahrtrichtung des frachters. eigentlich hat ein segelbott vortritt vor motorgetriebenen schiffen. aber der gescheitere (und kleinere gibt nach). zügige fahrt mit bis zu 8 ktns. auch ich übernehme vor dominica das ruder, geht ganz beachtlich, martin gibt ein paar tips. wir kommen gegen 17.30h bei eddison an, ein offeriertes bierchen an bord. lachsteigwaren, gegen 22h ins bett, sternenklare nacht.
16.2.: guter schlaf und frühe tagwache. ein schnelles bad, sandwiches gestrichen, 07.30h gehts per motor aus der bucht. windstille. ein schrilles pfeifen, schrecksmoment. motor aus, 120grad! motorenklappe auf, keilriemen defekt. das ersatzteillager kann helfen. wir kommen gut in saint pierre an, essen im kay d‘alsace, sauerkraut und würste, herrlich!! die portionen würden für eine 8-köpfige familie reichen. und es regnet mal wieder in strömen...
17.2.: wir werden von der sehr netten bedienung aus der normandie des kay d’alsace in die distillerie depaz gefahren. 25 min delay, aber man darf bei der offerte ja nicht meckern. distillerie wurde 1902 unter schutt und asche gelegt, der vulkanausbruch hat seine schäden hinterlassen. neuaufbau 1922, auch das herrenhaus wurde neu aufgebaut. eindrückliche fabrikation, 25000 liter rhum werden hier täglich produziert! wer soll das alles trinken? später gemütliche 2 std an bord und zum apéro ans land. essen wiederum beim elsässer philippe, 700gr schweinshaxe und sauerkraut, herrlich.
unter ‚erschwerten‘ bedingungen per dingie aufs boot.
18.2.: saint pierre. schlafen bis 06.30h, die sonntags-kirchenglocken holen mich aus dem schlaf. gemütlich zmörgele und gegen 10.30h nur mit genua gen fort-de-france. flaute und scharfer wind in abwechslung. gegen 16h vor anker in FdF, ein paar bierchen. per dingie und zu fuss in die marina. abendessen im havana restaurant, leider sind heute die moules eine herbe enttäuschung. zurück an bord.
19.2.: etwas unruhige nacht vor anker. per dingie ans ufer, frühstück und wifi. ziemlich versiffte boote im hafen. wir sehen 2 freie plätze und melden das dem arroganten hafenmeister, ok. dislozieren des bootes, erneut bilge von diesel reinigen, fäkalientank von hand auspumpen (in st.lucia falsch angeschlossen), schwitzen. die sanitären anlagen des hafens in FdF sind weiterhin eine zumutung, ekelhafte räumlichkeiten, ich bevorzuge es am pier per schlauch zu duschen. abendessen im bistrot d‘en face. wir sind charmant und kriegen einen tisch. lustiger abend, im gepräch mit beizer und 2 südfranzosen. 1 flasche wein (bordeaux) wurde vergessen zu fakturieren, wir ‚akzeptieren’ das mit einem schmunzeln. etwas beseuselt an bord.
20.2.: auto gemietet für 2 tage / €145! dacia sandero, nach marine und habitation clément/rhumerie. wow, welch park der ruhe und fantastische darstellung der früheren produktionsmethoden. tolle ausstellung ‚afrique‘, skulpturen und gemälde. abends wird werner und denise vom flughafen abgeholt, einpuffen und wieder ins bistro d‘en face. und wieder wird eine flasche wein (burgunder) und auch das glacé vergessen zu berechnen. wir ‚akzeptieren‘ diesen lapsus erneut. ob‘s an unserer charmanten schweizer art liegt?
21.2.: werni, denise und martin sind früh aktiv, gehen gemeinsam duschen. ich habe auf der kabinenpritsche gut geschlafen. werni und ich gönnen denise und martin etwas zweisamkeit und machen uns per auto nach st.pierre, vulkan-museum (leider sehr heruntergekommen), etwas durchs städtchen gelaufen und ab zur distillerie depaz. ich zeige werni die wichtigsten bereiche. orkanartiger regen blockt uns für eine 1/2 stunde. mittagessen im restaurant an tollster lage und weiter durch die berge an die raue ostküste. der dacia sanderos läuft prima. gegen 17.30h zurück im hafen. ein bierchen, eine dusche und ab gehts zum flughafen.
sauberes check-in und body-scan (durchgang für lokalflüge nehmen!). tx516 startet 22.01h anstatt 21.25h. A350, sitz 2I madras class. es passt.
22.2.: ruhiger flug, in paris ca 15 min warten bis das gate doch noch frei wird. streiken auch die lotsen? air france on grêve au‘jourdhui, ich habe den rückflug nach zürich mit der swiss gebucht. gegen 17h gehts per zug nach hause. home sweet home...
danke an martin und auch jan für die tollen tage unter männern und eine unvergessliche erfahrung auf see!