Skua und mehr…

Ein herzliches Grüezi aus der Karibik

Endlich ist es soweit, alle Einzelteile sind montiert und die Skua wird gewassert. Ein gutes Gefühl zu sehen wie sie sich in ihrem neuen Kleid im Meer bewegt. Martin fährt sie an den Steg und sie wird vorerst mal festgemacht um alle Systeme und Funktionen zu testen. Ich beginne alles einzuräumen was wir bei France und Pierre gewaschen und ausgelüftet haben. Bei der Kontrolle der Bilge fällt uns auf, dass wenig Wasser von irgendwoher kommt. Wir dachten, es seien die Überresten der Bilgenreinigung, da wir in jeder Ritze Sandstaub vom Sandstrahlen hatten…..

Als ich fertig war mit der 2. Intensivreinigung und alles so platziert war, um auf der Skua zu leben und am nächsten Tag auszulaufen, kontrollierte ich nochmals die Bilge. Schockiert über das viele Wasser (beim Zungentest Salzwasser)……rief ich Martin, der auch gerade feststellte dass bei der Elektronik einiges falsch angeschlossen war!!!!

Das Meer ziemlich unruhig, die Skua rollt am Steg und das Wasser kommt irgendwoher, aber von wo? Alle Wasserdurchlässe von unten sind trocken, es kommt also von weiter hinten. Wir räumen die Achterkabine wieder aus, um bis ganz nach hinten alles zu kontrollieren. Erneut ein Chaos im Unterschiff!!

Aber es hat sich gelohnt. Wir kriechen bis ganz nach hinten und sehen mit der Taschenlampe wie bei jeder Welle Meerwasser über die Badeplattform einläuft. Das war ein Schreck…wenn wir das nicht vor dem Auslaufen bemerkt hätten, nicht auszudenken was passiert wäre. Martin ging ins Office wo zum Glück, trotz Freitagabend, noch jemand anwesend war. Nun ging alles sehr schnell, innerhalb 15 Minuten waren 2 Mann auf der Skua, Leinen und Fender werden platziert und wir fahren erneut zum Travellift, wo nochmals 5 Mann bereit waren, um die Skua aufs Trockendock zu heben. Das war vielleicht eine Blitzaktion, uff!!

Nun sind wir in Sicherheit und übernachten auf dem Trockenen. Am nächsten Morgen um 7.30 kamen 2 Arbeiter, die unter Martins Aufsicht :-))) den Deckel der Badeplattform entfernen und es stellte sich heraus, dass diverse Stellen nicht abgedichtet wurden. Naja, Fehler können beim Arbeiten passieren, aber eben…nur ein dichtes Schiff ist ein sicheres Schiff!!! Alles wurde erledigt und wir werden wieder gewassert und bleiben eine weitere Nacht am Steg. Am anderen Morgen wird wieder alles kontrolliert und dann erneut eingeräumt. Endlich kann unsere Reise beginnen! Der erste Schlag bei wenig Wellen und Wind führt uns nach St. Georges in die Bucht wo wir vor Anker gehen, ein herrliches Gefühl :-))

Am nächsten Tag füllen wir unsere Lebensmittelvorräte auf und essen Abends mit France und Pierre in einem lokalen idyllischen Strandrestaurant. Ein herzlicher Abschied schliesst unseren angenehmen Aufenthalt in Grenada ab.

Der nächste Schlag bei einem mittelmässigen ENE Wind führt uns in die nördlich gelegene uns bekannte Chathambay in Union Island. Als wir kurz vor der Bucht den Motor starten wollen, geht nichts! Oh nein, nicht schon wieder ein Problem. Wie in alten Zeiten, fahren wir unter Segel in die Bucht, was gar nicht einfach ist bei wenig bis gar keinem Wind und erst noch auf der Nase! Martin kann das Problem beim Starter finden und beheben. Nun was kommt wohl als nächstes? Einen Tag später segeln wir nach Bequia, setzen den Anker mit 25 Meter Kette, er hält aber nicht. Ich ziehe die Kette wieder hoch und denke mir das geht aber heute einfach…. bis ich sehe dass der Anker weg ist. Scheinbar ist beim Rückwärtsfahren durch den starken Druck der Schäkel verbogen und abgerissen. Nun, der Anker liegt ca 6.8 Meter auf Grund.

Wir machen an einer Boje fest und sofort wird das Dinghi bereit gemacht, Martin will den Anker holen. Er hat ein fotografisches Gedächtnis und findet ihn, holt ihn mit dem letzten Rest Atemluft hoch und mit Hilfe eines anderen Yachties wird er wieder an Board gehievt. Auch das muss man scheinbar mal erlebt haben ;-)))(( . Bei gutem ENE Wind geht es nach 2 Tagen weiter Richtung Martinique. Die 1. Nachtfahrt, bei sternenklarem Himmel war sehr schön aber auch anstrengend. Nach fast 20 Stunden Fahrt kommen wir glücklich und müde in der Marina Le Marin an. Jetzt bleiben wir einige Tage hier, kaufen alle nötigen Ersatzteile ein, mieten ein Auto und erkunden die Insel bevor wir weiter nach Dominica segeln.

Bis bald mal wieder mit herzlichen Grüssen

die Skua`s